In unserem ersten Big Data Talk sprechen die Expertin Dr. Aleksandra Klofat und der Data Scientist Lars Grygosch über Data Driven Business. Im Vorfeld des Talks haben wir ein Interview mit Lars geführt und ihn gebeten, das Thema einzuordnen.
Wir leben in einer sehr spannenden und schnelllebigen Zeit; getrieben von einem beschleunigten Fortschritt und neuen Technologien. Mit der einhergehenden Digitalisierung offerieren sich für uns unzählige Chancen, jedoch ebenso viele Herausforderungen. Welchen Herausforderungen haben sich Unternehmen derzeit zu stellen?
Die Transformation der Digitalisierung betrifft uns zu gewissem Maße alle. Neue Technologien verankern sich mehr und mehr mit unserem Alltag - das gilt für uns als Privatpersonen, aber auch in der Arbeitswelt. Dieser Transformationsprozess wird jedoch nicht allein von Technologien getragen, denn in erster Linie ist es der Mensch, der diesen vorantreibt. Wir stehen vor der großen Herausforderung mit konventionellen Denkmustern zu brechen – und das gilt nicht nur für Unternehmen.
Was sind diese konventionellen Denkmuster, die es zu brechen gilt?
Das ist eine schwierige Frage – das was heute als innovativ gilt, bedarf morgen wohlmöglich schon wieder einem Update. Was am Ende dieses Transformationsprozesses auf uns wartet ist eine reine Spekulation.
Wieso mit dem Alten brechen, wenn das Neue sowieso verworfen und ersetzt wird?
Dieser Prozess ergibt sich fast zwangsläufig aus dem Informationsreichtum und den Möglichkeiten diesen zu verarbeiten. Im Zuge dieser Entwicklung ändert sich unser Konsumverhalten, sowie unsere Reichweiten, wenn es darum geht in einem schnelleren und überregionalen Austausch zu stehen. Ein Unternehmen, das auf diese Entwicklung reagiert und mitgestaltet, erhält einen massiven Vorteil auf einem stark umkämpften globalen Markt. Im Zuge dessen, organisieren zum Beispiel immer mehr Unternehmen Arbeitsgruppen unter dem Label „Big Data“.
Was ist die Aufgabe solcher Arbeitsgruppen?
Big Data ist im Kontext des Transformationsprozesses Digitalisierung ein häufig verwendeter Begriff. Im Grunde ist es ein Kunstwort, welches den stetigen Bruch mit konventionellen Denkmustern verinnerlicht. Aus technischer Sicht geschieht dieses Neudenken auf Basis von Daten, aus denen Erkenntnisse generiert werden, die zu unternehmensrelevanten und innovativen Entscheidungen transformiert werden können. Daten bilden also eine wertvolle Ressource für Unternehmen.
Ist das etwas Neues? Auch früher wurden Vorhersagen und Entscheidungen anhand von Reports generiert.
Das stimmt. Allerdings haben sich die Dimensionen dort wesentlich erweitert. Der Fortschritt in Soft- und Hardware ermöglicht zum Beispiel das Prozessieren enorm großer Datenmenge in reduzierterer Zeit. Diese Entwicklung sorgt zudem dazu, dass immer mehr Daten vorhanden sind - Daten, die das Potenzial für innovative und gewinnbringende Erkenntnisse bergen.
Wo kommen diese Daten her?
Wir produzieren täglich Unmengen von Daten – Tendenz exponentiell steigend. Sei es über Online-Shopping, Interaktionen in Sozialen Netzwerken oder Internetrecherchen. Auch Unternehmen bilden im Kontext Datenzuwachs keine Ausnahme. Kundendaten, eMails, Websiteaufrufe, Social Media, Sensordaten und vieles mehr bilden ein enormes Depot von Daten. Um aus diesem Potenzial einen Wert zu schöpfen, müssen diese Daten ausgewertet werden. Dafür bedarf es einer Strategie: einer Datenstrategie.
Wie sieht solch eine Datenstrategie aus?
Eine Datenstrategie ist zunächst ein definierter Ansatz, was man mit den Daten, die im Rahmen eines Unternehmens oder eines Produktes gesammelt oder generiert werden machen lässt. Ein solch definierter Ansatz kann Beispielsweise so aussehen: „Als Unternehmen müssen wir ein Data-Driven Business werden, um intelligente Entscheidungen auf Basis von Kundenerfahrungen treffen zu können.“ Um diese Zielsetzung zu erreichen, bedarf es einer Infrastruktur, die es ermöglicht aus den vorhandenen Daten die Daten zu selektieren und zu prozessieren, die für mögliche Entscheidungsprozesse oder Vorhersagen im Rahmen der Zielsetzung relevant sind.
Was ist ein Data-Driven Business genau?
Ähnlich wie Big Data ist der Begriff Data-Driven Business nicht eindeutig definiert. Wie der Name suggeriert, geht es darum Entscheidungen anhand von Daten und Analysen zu treffen. Aber abseits dieses technischen Vorgehens, ist für viele auch der Aspekt der Datenkultur von Relevanz – also Angestellten eines Unternehmens es ermöglichen Datensätze zu lesen, zu analysieren und mit diesen zu arbeiten und generell ein Bewusstsein über Daten zu schaffen.
Welche Technologien sind notwendig?
Technologien erleben einen rasanten Wandel. Eine Antwort auf die Frage „Welche Software braucht mein Unternehmen?“ gestaltet sich daher als schwer. Das was heute als die Innovation zelebriert wird, mag schon morgen aus technischer Sicht von anderen Technologien überholt werden. Damit möchte ich nicht sagen, dass es immer die allermodernste Technik sein muss. Viele Unternehmen beispielsweise nutzen sehr erfolgreich das Framework Hadoop, auch wenn dieses im Kontext des technologischen Fortschritts als in die Jahre gekommen abgestempelt werden kann. In erster Linie sollte man Technologien als Enabler betrachten. Auch wenn diese einen wesentlichen Aspekt innerhalb einer Datenstrategie einnehmen, so ändert sich diese auch stetig. Als Schlüsselfaktor gelten die Menschen, denn Technologien erzeugen sich nicht von selbst.
Diskutieren Sie mit Lars Grygosch und Dr. Aleksandra Klofat im Big Data Talk #1 am 25.02. um 14:00. Jetzt kostenlos anmelden: https://www.startboosters.de/bigdatatalk